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Gesundheitswesen

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Meine jahrzehntelange Arbeit als Arzt, Klinikdirektor und Universitätsprofessor verschaffte mir umfassende Erfahrungen im Gesundheitswesen wie auch in der Ausbildung und Forschung. Die Erwartungen an die moderne Medizin sind enorm. Heute ist sehr viel machbar, die Frage stellt sich somit, ob alles Machbare auch sinnvoll sei. Diese Frage muss nicht allein von den Medizinern, sondern von der Gesellschaft als Ganzes beantwortet werden. Die Qualität und nicht die Quantität soll wettbewerbsbestimmend sein.

Den steigenden Gesundheitskosten haben zwingend alle Player - Bund, Kantone, Ärzteschaft, Spitäler, Krankenkassen – in enger und konstruktiver Zusammenarbeit entgegenzuwirken.

 

Meine vordringlichsten Anliegen in der Gesundheitspolitik sind:

 

  • Aufnahmekriterien für das Medizinstudium: Lockerung und Überprüfung der gegenwärtigen Zulassungsprüfung, die überhaupt nichts darüber aussagt, wer ein guter Arzt, eine gute Ärztin sein wird.  Überdies darf die Schweiz nicht zunehmend von der Zuwanderung ausländischer Ärztinnen und Ärzte (und auch von ausländischem Pflegepersonal) abhängig sein.

 

  • Attraktivität des Arbeitsplatzes im Spital: Sie muss deutlich verbessert werden. Mehr Wertschätzung und Verantwortung sind dringend indiziert. Einige Lösungen hierzu: Entlastung der Ärzteschaft und des Pflegefachpersonals von administrativen Arbeiten durch verträgliche Digitalisierung, familienfreundliche Arbeitsbedingungen (sinnvolle Dienstpläne, Möglichkeit zur Teilzeit-Arbeit und bessere Kinderbetreuungsangebote), neue Kompetenzen für Pflegende, was auch die Ärzte entlastet.

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  • Freie Arzt- und Spitalwahl: Gewährleistung über die ganze Schweiz hinweg. Die Einschränkungen müssen fallen. Die Wahl der Patienten soll sich an der Qualität ausrichten. Das schafft einen qualitätsorientierten Wettbewerb. Dem dürfen sich keine Kantonsgrenzen mehr entgegenstellen.

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  • Planung im Spitalbereich: Die Kantone sollen sich auf die Versorgungssicherheit beschränken. Zukünftig soll der regionalen und überregionalen (interkantonalen) Koordination mehr Beachtung geschenkt werden. Der Qualitätsvergleich der Leistungen muss für die Patienten transparent sein.

 

  • Gleiche Vergütung für gleiche Leistung – der öffentlichen und der privaten Spitäler. Spezielle Aufträge (Notfalldienst, Aus- und Weiterbildung, Forschung) müssen separat finanziert und kostendeckend vergütet werden.

 

  • Ambulante Versorgung: Ambulante und stationäre Spitalleistungen müssen kostendeckend und nach dem gleichen Prinzip finanziert werden. Wirksame Anreize für innovative Versorgungsmodelle im ambulanten Bereich sind zu schaffen. Die Weiterbildung zum Hausarzt muss attraktiver und gezielt gefördert werden.

 

  • Pflege der chronisch Kranken: Die zunehmende Alterung der Bevölkerung und die steigende Anzahl von Demenzpatienten erfordern eine schnelle, umfassende und unbürokratische Versorgung von chronisch kranken Menschen.

 

  • Gesundheitsprävention gehört zur Eigenverantwortung. Sport fördert die Gesundheit, hilft gegen Übergewicht und Suchtkrankheiten und baut Stress und Gewaltbereitschaft ab. Er dient auch der sozialen Integration. Die Politik hat daher die Anreize zur Stärkung der eigenverantwortlichen Gesundheitsprävention zu unterstützen.

 

  • Individuelle Prämienverbilligungen sind eine sinnvolle und wirksame Unterstützung von Personen in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Kriterien zur Bestimmung der Anspruchsberechtigung müssen transparent sein. Prämienverbilligungen dürfen nicht zu negativen Erwerbsanreizen führen.

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